Sicherheitsregeln
- Der Bogen ist eine Waffe. Seine Handhabung erfordert daher angemessene Sorgfalt.
Der Bogen ist zwar ein Sportgerät, seine ehemalige Verwendung
als Waffe kann er aber nicht verleugnen. Auch ohne hohes Zuggewicht und die Verwendung
von Pfeilen mit Jagdspitzen sollte der Sportbogen immer auch als Waffe gesehen werden
und entsprechend gilt im Umgang mit ihm angemessene Sorgfalt.
- Kinder dürfen nur unter Aufsicht eines Erwachsenen schießen.
- Anfängern ist die Benützung der Sportanlage nur in Begleitung
eines Instruktors gestattet. Sie haben dessen Anweisungen Folge zu leisten.
Anfänger sollten ihre ersten Versuche nur unter Anleitung
eines erfahrenen Schützen unternehmen.
Bei Änderungen an der Ausrüstung sollten sich Anfänger von Bogenhändlern
oder erfahrenen Schützen beraten lassen.
- Kein Schütze darf seinen Bogen mit oder ohne Pfeil ausziehen,
wenn er nicht an der Schußlinie steht.
Ein nicht geschossener Pfeil ist vor dem Verlassen
der Schusslinie wieder vom Bogen zu nehmen.
- Der Bogen darf mit und ohne Pfeil immer nur in Richtung
zur Scheibe ausgezogen werden.
Niemals darf ein Pfeil senkrecht nach oben geschossen werden!
Irgendwann kommt der Pfeil wieder herunter und dies mit annähernd derselben Energie,
die er beim Abschuß hatte.
Der Bogen darf auch nicht "von oben" ausgezogen werden. Insbesondere gilt dies für den
Compound-Bogen, weil der Release vorzeitig auslösen kann. Ein irrtümlich vorzeitig
freigegebener Pfeil ist eine unberechenbare Gefahr.
- Jeder Schütze hat sich selbst zu vergewissern, daß das Schussfeld frei ist.
Bevor ein Schütze den Bogen in Richtung Scheibe hebt,
hat er sich zu vergewissern, daß der Bereich vor, hinter und neben der Scheibe frei ist.
Bei einem technischen Gebrechen, wenn etwa beim Abschuss die Nocke bricht, kann der Pfeil
bis zu 80° von der geplanten Schußrichtung nach links (bei einem Rechtsschützen) bzw. rechts
(bei einem Linksschützen) abweichen. Der entsprechende Freiraum ist zu berücksichtigen.
Zu beachten ist auch, dass ein Pfeil, der eine Scheibe nur streift, noch sehr weit
und in nicht vorhersehbarer Richtung weiterfliegen kann.
- Alle auf einem Bogenschießplatz Anwesenden haben darauf zu achten,
nicht unvermutet in das Schußfeld eines Schützen zu geraten.
Wenn ein Schütze einmal hinter der Scheibe nach einem
verschossenen Pfeil sucht, hat er immer die anderen Schützen darauf
aufmerksam zu machen. Beim Feldschießen wird, um auf diesen Umstand hinzuweisen,
der Bogen deutlich sichtbar vor der Scheibe aufgestellt.
Ein Feldkurs darf nur entlang der markierten Wege und nur in der festgelegten
Richtung begangen werden.
- Alle Schützen müssen gemeinsam zum Scoren zu den Scheiben gehen.
Niemand darf zur Scheibe vorgehen, um seine Pfeile zu ziehen,
bevor nicht alle Schützen das Schießen beendet haben.
- Die Visiereinstellung ist vor dem ersten Schuss und bei
jedem Wechsel der Distanz zu kontrollieren.
- Nie den Bogen ohne eingelegten Pfeil spannen und
die Sehne loslassen ("trocken schießen").
Durch jeden derartigen Schuss
verringert sich die Lebenserwartung des Bogens.
Er könnte auch sofort brechen und dadurch Verletzungen verursachen.
- Der Bogen ist beim Zusammenbau sorgfältig zu kontrollieren.
Schlampig zusammengebaute Bögen können sich während des Schusses
selbsttätig abspannen oder zerlegen. Daher sind beim Zusammenbau des Bogens insbesondere
der saubere Verlauf der Sehne in den Kerben und der korrekte Sitz der Wurfarme in den
Aufnehmungen zu überprüfen.
Beim Aufziehen der Sehne auf den Bogen sollte diese jedesmal sorgfältig auf gerissene
Stränge besonders im Bereich der Mittelwicklung und der Augen untersucht werden.
Zur Schonung der Sehne sollten die Ausnehmungen an den Wurfarmenden glatt gefeilt werden.
Auch durch ständiges Anschlagen an den Armschutz kann die Sehne durchgescheuert werden.
- Das Material ist regelmäßig auf Schäden zu kontrollieren.
Während des Schießens ist zu beachten, dass sich Wurfarme
bei sehr großer Hitze verwinden können, und in Folge die Sehne beim Schuss
vom Bogen springen kann.
Mittelstücke sind gelegentlich auf Sprünge an der Vorderseite im Griffbereich zu untersuchen.
Nocken und Pfeilschäfte werden jedesmal beim Zurückgehen von der Scheibe kontrolliert.
Beschädigte oder aufgeweitete Nocken sollten sofort ausgetauscht werden.
- Die Pfeile müssen in Länge und Spinewert zum Bogen passen.
Die Pfeile müssen so lang sein, daß sie nicht versehentlich
über die Pfeilauflage hinaus gezogen werden können. Zu weiche Pfeile können
beim Abschuss brechen.
- Scoreblätter werden 2m vor der Scheibe abgelegt.
Um beim Bücken nach den Scoreblättern Kopf- oder
Augenverletzungen durch die in der Scheibe steckenden Pfeile zu vermeiden,
werden die Scoreblätter ca. 2 m vor der Scheibe abgelegt.
- Vorsicht beim Ziehen der Pfeile!
Beim Ziehen der Pfeile ist stets darauf zu achten,
dass andere Personen, die unmittelbar hinter dem ziehenden Schützen stehen,
durch diesen nicht gefährdet werden.
Es dürfen nie mehrere Schützen an einer Scheibe gleichzeitig ihre Pfeile ziehen
(außer sie ziehen zusammen an einem Pfeil).
Beim Ziehen der Pfeile soll mit einer Hand gegen die Scheibe gedrückt werden,
um ein Vorkippen derselben zu verhindern. Nicht alle Scheiben sind so gut befestigt,
wie es sein sollte! Werden einmal beide Hände benötigt, um einen fest sitzenden
Pfeil zu ziehen, ist der Dämpfer mit Schulter oder Ellbogen zu fixieren.
Carbonpfeile sollen immer mit einem speziellen Pfeilzieher (einem Gummi oder
anderem Schutz) aus dem Dämpfer gezogen werden, um Verletzungen an abstehenden
Fasern zu vermeiden. Carbonfasern dringen leicht in die Haut ein, sind aber nur
sehr schwer wieder zu entfernen und führen zu schmerzhaft eiternden Wunden!
Prinzipiell werden Pfeile immer in Einschussrichtung wieder herausgezogen.
Bleibt einmal eine Spitze im Dämpfer stecken, ist die betreffende Stelle zu markieren
oder besser noch die Spitze sofort zu entfernen, indem diese etwa mit Hammer und
einem großen Metallstift nach hinten durch den Dämpfer durchgestoßen wird.
- m Rasen solltest Du geschlossenes Schuhwerk tragen.
Beim Suchen nach verschossenen Pfeilen solltest Du stets
geschlossenes Schuhwerk tragen, um Fußverletzungen durch im Gras
verborgene Pfeile zu vermeiden.